9. DeGeMG-Symposium

14. September 2024 an der Universität Zürich

 

Die Vielfalt von Motivierender Gesprächsführung –

Dialogfähigkeit und Motivation in unterschiedlichen Arbeitskontexten stärken


Das diesjährige Symposium der DeGeMG an der Universität Zürich liegt nun bereits ein paar Wochen zurück – und noch immer zehren wir von den spannenden Impulsen, die uns durch unterschiedliche Vorträge, Workshops und den Austausch zu Motivational Interviewing (MI) mitgegeben wurden. Und wieder einmal mehr wurden die Anwesenden bestätigt: gute Kommunikation ist das A und O – und zwar über ganz viele verschiedene Arbeitskontexte hinweg.

 

Franz Moggi bot wertvolle Einblicke in die Grundlagen der Motivationspsychologie und zeigte auf, wie moderne Führungskräfte mithilfe von MI ihre Mitarbeitenden gezielt durch Veränderungsprozesse leiten können. Praktisch erlebbar wurde das Ganze im dazu passenden Workshop am Nachmittag: gemeinsam mit Monika Brändli und Rolf Jähnig führte er durch einen interaktiven Workshop. Hier lernten die Anwesenden u.a. wie wichtig die Anpassung von MI an den Führungskontext ist und welche Rolle die psychologische Sicherheit dabei spielt. 

 

Claudia Mikosz nahm uns gedanklich mit in die Anwendung und Weiterbildung in MI in Österreich. Sie berichtete über die erfolgreichen Schulungsprogramme in Wien, u.a. das Projekt „movin'“, das Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich darin schult, besser mit suchtmittelabhängigen Menschen umzugehen. 

 

Einen ebenso inspirierenden Beitrag leistete Karsten Schaper, der das Potenzial von MI im schulischen Kontext betonte. Er zeigte auf, wie mithilfe von MI das Lern- und Arbeitsverhalten von Schülerinnen und Schülern positiv beeinflusst werden kann, und verdeutlichte gleichzeitig die Herausforderungen, denen sich Schulen bei der Implementierung von MI stellen müssen.

 

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Philipp Dinkel über die Anwendung von MI im Jobcenter. Philipp teilte seine Erfahrungen dazu, wie MI auch in einem Kontext, der klaren, gesetzlichen Regelungen unterliegt, es den Fachkräften ermöglicht den Menschen hinter den Fällen in den Vordergrund zu stellen – auch wenn der gesetzliche Rahmen dies manchmal erschwert. Ebenso positive Resonanz fand Philipps Workshop, in dem erfahrbar wurde, wie MI kombiniert mit den agilen Liberating Structures die Dynamik von Gruppenarbeit verbessern können. 

 

Schliesslich bot der Workshop von Kaba Dalla Lana zur Dokumentation von MI spannende Einblicke in den Trainingskompass, ein Tool, dass Klient*innen dabei unterstützt, gesunde Verhaltensweisen zu etablieren. Mit diesem vielversprechenden Tool gewann Kaba auch den diesjährigen DeGeMG-Förderpreis! Die zweite Preisträgerin ist Hannah Meutsch mit ihrem Inventar zur individuellen Anpassung MI-basierter Verfahren für Menschen mit kommunikativen Herausforderungen. Herzlichen Glückwunsch nochmal an dieser Stelle!

 

Insgesamt bleibt das Symposium nicht nur wegen der fachlichen Inhalte in Erinnerung, sondern auch wegen der gelebten Vernetzung und des intensiven Austauschs unter den Teilnehmenden. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!

 


Vortragspräsentationen zum Download

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Claudia Mikosz - MI in MI in Österreich und Umsetzung in der Arbeit mit suchtmittelkonsumierenden Menschen in Wien -
Claudia Mikosz_MI in Österreich und Umse
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Philipp Dinkel - MI im Job Center -
Philipp Dinkel_MI im JC_DeGeMG 2024.pdf
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Karsten Schaper - MI im Kontext Schule -
Karsten Schaper_ MI und Schule_DeGeMG 20
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Die Vortragsfolien von Prof. Dr. Franz Moggi können über franz.moggi@unibe.ch angefragt werden.